Die Anfahrt
Überflüssig desswegen, weil es noch eine ganze Weile dauert, bis es wirklich los geht: Die planmässige Abfahrt von Don Khon um 8 Uhr ist schon mal verzögert. Ich hab dann das zweifelhafte Vergnügen, mit einem alten Mann (und einem fast gleich alten Motorrad) in etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit nach Don Det gekarrt zu werden. Er fährt vermutlich so langsam, weil wir bei jeder noch so kleinen Unebenheit aufsitzen - die Federn des Motorrads werden nur mehr durch guten Willen zusammen gehalten und ich hab halt mal über 100 Kilo. Abschnittsweise hab ich das (durchaus reale) Gefühl, dass wir jeden Moment im Stehen seitlich umfallen werden.Irgendwann kommen wir dann doch auch am Pier in Don Det an. Dort gibt es ein zweites Frühstück (im Preis inklusive) von dem wir aber nichts gewusst haben. Angenehme Überraschung, das erste Frühstück hätten wir uns damit aber dennoch sparen können.
Wenig später werden Dry Bags, Paddel und Schwimmwesten ausgefasst und die Kajaks verteilt. Es sind zweipersonen Kajaks zum oben drauf sitzen und nach ausführlicher Erklärung der "excellent English speaking Guides" ("You! Find Friend!") haben Paul und ich einen neuen Freund gefunden - nämlich jeweils den anderen. Und so teile ich mir mein Kajak mit einem (englischen) Englischlehrer, der in Japan lebt und ungefähr meine Statur hat. Das "Big friendly giant" double team wie Marion zu sagen pflegt.
Kajaking
Einführung in die ganze Materie des Kajaking schaut so aus, dass wir aufgefordert werden uns auf die Dinger drauf zu setzen. Die Flip-Flops werden gemeinsam mit den Dry Bags am Kajak verschnürt. Nachdem das alle erledigt haben wird los gepaddelt. Wie, Wohin, Wie lange usw sind alles eher überflüssige Infos - zumindest nach Ansicht unserer Guides.
Eine Zeit lang geht es über relativ offenes Wasser (= breiter Mekong) dahin, doch bald tauchen einige kleine Inseln auf, wo der Fluss auch an Geschwindigkeit zunimmt. Bei den ersten Stromschnellen gehen dann auch Paul und ich mit guten Beispiel voran und kentern das erste mal. Ist auch nicht wirklich ein Wunder, da die Guides weder verständliche, noch irgenwie durchführbare Kommandos von sich geben: "Stop! Stop!" (wir paddeln volle Kanne zurück, werden aber nicht wirklich langsamer weil uns die Strömung schon voll erfasst hat) "Paddle! Paddle!" (wir steuern grad sehr schnell und zielsicher auf eine Insel zu). Letztendlich passiert nicht viel, wir stehen im hüfthohen Wasser, sammeln unser (immer noch gesichertes) Zeug zusammen und steigen wieder auf.
Irrawaddy Delphine
Wenig später erreichen wir die Anlegestelle im Osten von Don Khon, gehen an Land und marschieren wieder zum Khon Pa Soi Wasserfall, den wir gestern schon mit dem Fahrrad besucht haben. Danach geht es (immer noch zu Fuss) weiter in den Westen der Insel wo in der Zwischenzeit unsere Kajaks hin transportiert wurden. Diese besteigen wir dort wieder um zu dem Bereich zu paddeln, wo die Irrawaddy (Süsswasser-)Delphine leben. Mitten am Wasser warten wir ab und sehen auch ein paar mal einen Delphin an die Wasseroberfläche kommen. Sie sind nicht besonders nahe, aber da es von diesen Tieren nur mehr ein paar (oder waren es ein Paar?) Hundert gibt, sehe ich mehr, als ich erwartet hätte.
Mittagspause
Wir paddeln weiter, gehen in einem kleinen Dorf wieder an Land und bekommen dort unser Mittagessen. Nach der körperlichen Betätigung nicht unbedingt zu viel für mich, einfach, aber sehr lecker.
Li Phi Wasserfall
Es geht mit dem Kajak weiter zur nächsten Anlegestelle und von dort mit dem Tuk Tuk weiter zu den Li Phi Wasserfällen, die (in Bezug auf Wasservolumen) die grössten in Südost-Asien sind.
Wenig später geht es wieder mit dem Tuk Tuk zur Fährenanlegestelle in Ban Nakasang (keine Ahnung, wie wir zurück aufs Festland gekommen sind) und von dort wieder mit dem Kajak zurück nach Don Det.
Wir geben unsere Ausrüstung zurück, trinken zur Feier des Tages (und zum Leidwesen unserer Mofa-Taxis, die warten müssen) ein Abschieds-Bier und fahren in der Dämmerung nach hause. Meinem Mofa-Fahrer geht am Weg der Sprit aus, der andere (mit dem Marion und Jimmy mit fahren) ist scheinbar so betrunken, dass er sein Gefährt kaum unter Kontrolle halten kann. Irgendwie schaffen wir es dann doch noch bis zur Brücke zwischen Don Khon und Don Det und lassen dort den Tag (jetzt entspannt) ausklingen.
Auf den letzten paar Metern "läuft" uns dann im Stockdunkel eine Schlange über den Weg |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen