Ich gehe ganz gern spazieren, wenn ich mir eine geführte Meditation anhöre. Und das ist auch grundsätzlich heute der Plan: Kopfhörer auf, los marschieren - diesmal Richtung Süden, im Idealfall zu den Hot Springs.
Aber vorher gehts mal beim Tor zum Wat (Wat heisst Tempel) Mae Yen vorbei (B auf der ersten Karte), den ich aber schon vor ein paar Tagen besichtigt habe und daher da nicht gleich wieder hin muss. Mae Yen heisst übrigens der Bach gleich in der Nähe und gibt offensichtlich auch dem Tempel seinen Namen.
Nicht viel später stolper ich über das nächste Tor bzw. den nächsten Tempel: Den Wat Mee Hee (C auf der ersten Karte) und ein Verbrennungshaus (Krematorium kann ichs irgendwie nicht nennen) gleich in der Nähe.
Wat Mee Hee |
Wohnhaus der Mönche |
Verbrennungshaus nahe dem Wat Mee Hee |
Irgendwann gehts dann doch weiter und weil ich einfach neugierig bin, schaue ich beim Hot Springs Spa (E) vorbei. Schaut für mich jetzt nicht besonders spektakulär aus und da ich noch ein wenig gehen möchte, belasse ich es bei einem schnellen Blick.
Das heisse Wasser für das Spa muss ja wo herkommen und so begebe ich mich zu den vermeintlichen Hot Springs (F) auf meiner Touri-Karte. Das stellt sich allerdings als der Eingang (=200 Baht=5 Euro Eintritt) zu einem Naturpark heraus. Nach kurzem Check der aufliegenden Broschüre, stelle ich fest, dass ich da zu Fuss keine Chance habe die Distanzen zu absolvieren und spar mir das Geld (und den Weg).
Nächste Station ist die Ban Mae Ping Church (G) und eine nahe gelegene Schule (H), wobei ich ersteres nicht wirklich finde (oder ist das wirklich nur das kleine Hütterl?). Die Stimmung in der Schule ist bemerkenswert: Da wird Musik gespielt und die Kinder tollen im Schulhof herum.
Soll das die Kirche sein? |
Tempel ohne Namen? |
Weiter gehts zurück auf die Hauptstrasse und Richtung Pai und von da zum Wat Tha Pai (J) wo ein Mönch mit mässigem Erfolg versucht mit mir zu kommunizieren.
Gleich ein paar Meter weiter ist das Open Mind Center (K) von dem ich schon in Pai öfters Werbung gesehen habe. Dort treffe ich zwei Mädels aus dem Camp die bei einem Mandala-Workshop mit machen wollen. Wie sich später herausstellt, hats der ordentlich in sich. Mir macht aber mittlerweile mein Zeitplan etwas Sorgen (sind noch einige Kilometer bis nach hause) und daher ziehe ich nach kurzem Gespräch mit den Anwesenden weiter zur World War 2 Japanese Bridge (L).
Die Brücke wurde zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs von den Japanern erbaut, den Rest kann Mensch auf dem Schild selber nachlesen. :P
Die Strecke bist jetzt:
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Nach der Brücke gehts mal ein Stück die Bundesstrasse entlang, bis ich schliesslich den Pai Canyon (B auf der zweiten Karte) erreiche. Schon recht spannend, auf schmalen, natürlich ungesicherten Wegen wo es beiderseits 20-30 Meter runter geht mit Flip-Flops herumzustapfen.
Gebäude am Eingang zum Pai Canyon |
Pai Canyon |
Meine Höhenangst hält mich von gröberen Dummheiten zurück und so geniesse ich die fantastische Aussicht (die sich leider nur schlecht auf Fotos bannen lässt). Die Sonne knallt mittlerweile recht unbarmherzig runter und so folge ich der 1095er weiter Richtung Pai um einen kleinen Abstecher zum Wat Phrathat Jom Jaeng (C) zu machen, der sich recht schön an den Hügel anlehnt.
Drachen bewachen die Eingänge der Tempel. Amüsantes Detail: fast alle haben Rosetten |
Weiter gehts zum Wat Thung Yao (D) der durch Malereien, die Situationen aus dem Leben Buddhas zeigen, besticht.
Die Atmosphäre des Wat Thung Pong (E) ein paar Minuten weiter ist wirklich sehr beeindruckend. Er ist im Vergleich zu den bisherigen Tempeln viel grösser und entsprechend besuchter. Allerdings herrscht nicht die von katholischen Kirchen bekannte andächtige Stimmung vor, sondern es ist alles viel lebendiger. Die Menschen telefonieren, arbeiten am Laptop, reden miteinander, beten, ein paar Mönche werden fotografiert, ein anderer scherzt mit ein paar Besuchern herum. Das alles wirkt eher wie ein Veranstaltungsraum, sehr entspannt und trotzdem spüre ich die Wichtigkeit des Ortes.
So sieht eine Pagode aus, bevor sie vergoldet wird |
Besonders aufwändiges Tor zum Tempel |
Wat Thung Pong von innen |
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Wiederum grad ein paar Minuten später erreiche ich den Wat Kung Kaeng (F) mit seiner riesigen Pagode.
Das wars dann mit urbanen Feeling, den es geht zurück nach und durch Pai zum Wat Klang (G) und Wat Pakam (H) quasi gleich daneben.
Wat Klang |
Wat Pakam von innen |
Pagode vorm Wat Pakam |
Größere Kartenansicht
Tja, und dann gings nur mehr zurück nach hause (I). Schon interessant, wie ein um 7:30 gestarteter Morgenspaziergang sich über ~27 km ziehen und bis ~18:00 dauern kann.
Ein paar Erkenntnisse des Tages:
- Gehe nicht knapp 30 km in Flip-Flops
- Es gibt echt viele Tempel in Thailand (hat jemand nachgezählt?) :D
- "Kein Plan" ist ein guter Plan (Spontan sein hat was - hab einige Dinge erst vor Ort entdeckt)
- Etwas Plan schadet aber auch nicht (hab die grobe Route vorher abgesteckt)
- Lächle und es wird gelächelt (Mir haben die Menschen von vorbeifahrenden Mofas zugelächelt - und ich hab dann zurückgelächelt - später dann auch öfter mal umgekehrt)
- Es gibt immer und überall Menschen, die grad zu "zur Situation" passen (hatte ein paar "magische Momente")
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