Es wird wieder mal spannend heute. Wie spannend ist mir am Anfang des Tages noch gar nicht bewusst.
Mofa-Ausritt am Morgen
Heute starte ich mal ohne Frühstück los, leihe mir ein Mofa für 30000 Kip / 3 Euro. Das ist der Tagestarif wo ich es spätestens um 20:00 zurück gebracht haben muss. Interessanterweise kann ich es am nächsten Tag aber um 8:00 wieder ausleihen. Kostet die Hälfte als wenn ich es über Nacht vor der Tür stehen habe.
Das die Vorderbremse nicht die beste ist merke ich schon am Weg zur Tankstelle. Das Mofa wird laut Vertrag leer angemietet und jeder ist selber verantwortlich für den Füllstand im Tank. Damit hab ich schon mal eine Aufgabe und merke erst ein paar Kilometer später, dass der Tacho auch im Eimer ist. Das hilft mir mit der handgezeichneten Karte der Umgebung, die ich vom Verleih bekommen habe, nicht gerade weiter, da dort nur Richtungen mit Kilometerangaben drauf sind. Ich fahre also gleich mal ein paar Kilometer am eigentlichen Ziel vorbei.
Dafür sehe ich wieder mal eine echt schöne Landschaft und auf einer Brücke ein paar Einheimische beim Fische füttern.
Die Höhlen
Da es nur mit Pulli dann doch noch etwas frisch ist, beschliesse ich an dieser Stelle wieder umzukehren und finde am Rückweg tatsächlich die richtige Abzweigung.Tham Nam
Ich bezahle 5000 Kip für den Parkplatz und nochmal 5000 für die 30 Meter Bambusbrücke um zu den Höhlen zu kommen. Beim Fussmarsch zu den Höhlen lausche ich den Gesprächen einer Touri-Gruppe, gehe mit denen mit und damit gleich mal an der ersten "Höhle" vorbei: Dazu später mehr.Ich lande jedenfalls nach 5 Minuten bei einer Höhle, die sich nur per Tubing (also auf einem Reifen sitzend im Wasser schwimmend) erkunden lässt (drum heisst das Ding im Volksmund - wie sich natürlich immer erst später rausstellt - Water Cave, wäre ein Hinweis gewesen). Dafür ist mir das (zwar sonnige aber trotzdem noch ziemlich kühle) Wetter einfach mal zu kalt also schaue ich weiter. Natürlich erst mal in eine völlig falsche Richtung und damit mal wieder etwas weg vom ausgetretenen Touristen-Strom und zwischen Feldern und Bewässerungs-Bächen in die Natur.
Tham Loup
Irgendwann kapier ich dann, wo ich falsch gegangen bin und finde doch noch auf den rechten Weg zurück (hehe). Ich steuere recht zielsicher auf die erste Höhle zu, werde aber vorher noch recht geschickt abgefangen und um 10000 Kip / 1 Euro Eintritt erleichtert.Nach ein paar Metern bergauf finde ich den Eingang zur Tham Loup, die hier schon recht warm und dunstig wirkt. Drinnen ist es stockdunkel (ich hab aber eine Stirn- und eine Taschenlampe mit) und durch den Dunst ist die Sicht nochmal schlechter. Die Höhle ganz allein zu erkunden ist schon etwas unheimlich. Vor allem auch, da ich zuerst herumleuchten muss um zu erkennen wo es überhaupt hin geht, dann am Boden leuchte, damit ich sehe wo ich hin steige (und nicht in irgendein Loch falle) und das alle 10 Meter abwechsle, weil ich nicht weiter sehe. (Stichwort: Fernlicht bei Nebel)
Eine gefühlte Ewigkeit später kommen ein paar chinesische Touris in die Höhle und damit wird es um einiges leichter sich zu orientieren. Mehr Licht, mehr Anhaltspunkte und die vorher dröhnende Stille der Höhle um mich jetzt von den Gesprächen der Asiaten unterbrochen. So tasten wir uns gemeinsam über Felsen und durch kleine Löcher durch die Höhle bis zum Ende ein paar hundert Meter im Berg. Es ist schon faszinierend, was die Natur für Formen zustande bringt. Leider kommt das Spiel aus Licht und Schatten (incl. der Farben) auf den Fotos nicht so gut zur Geltung. Drum selber mal rein schauen! ;-)
Durch diesen Spalt gehts weiter |
Der Boden: Rutschiger Lehm umrandet von Steinstrukturen |
Tham Hoi
Zurück am Tageslicht ist ein paar Meter weiter schon die nächste Höhle. Diese ist allerdings viel "einfacher": Im Prinzip ein 3-5 Meter breiter Tunnel in den Berg hinein, der von Touristenscharen in beide Richtungen frequentiert wird. Etwas unfreiwillig habe ich in dieser Höhle (wo es eigentlich nicht mehr notwendig wäre) einen Guide bekommen: Der Typ läuft einfach vor mir her und weist mich auf den besten Weg, Wasserpfützen, oder gefährliche Stellen hin. Nach ungefähr einem Kilometer steht Wasser in der Höhle und wir müssten knietief weiter waten. Nach Aussage meines Guides geht es noch zwei Kilometer weiter, wobei das Wasser immer tiefer wird und am Ende bis zum Hals reicht. Sorry, jetzt kommt keine spannende Geschichte mehr, denn für mich ist das der Punkt wo ich umkehre.Der selbsternannte Guide verlangt am Ausgang 30000 Kip was auch ungefähr dem entspricht, was ich mir vorher an Trinkgeld für ihn überlegt habe. Er zeigt mir den Weg zurück und verabschiedet sich noch freundlich. Alle glücklich.
Tham Xang Xayyalam
Am Rückweg, gleich neben der Brücke über die ich gekommen bin, finde ich nun doch die Tham Sang oder Elephant Cave die nach einer Steinformation im Inneren benannt ist und nicht viel mehr als ein kleiner Tempel ist.Diesem Stein verdankt die Höhle seinen Namen |
Mittag-/Abend-Essen
Ich halte mich also nicht mehr lange dort auf, fahre zurück in die Stadt wo ich mir in einem Restaurant in der Nähe vom Krankenhaus Falaffel zu Mittag genehmige.Ich treffe auch Esther, meine - bis vor kurzem - Reisebegleitung, die jetzt mit ihrer Bekannten Tina unterwegs ist und wir tauschen ein paar Infos über Vang Vieng und den Plan für Weihnachten aus. Später treffe ich sie beim Abendessen und die beiden geben ein paar Reiseerfahrungen zum Besten. Bei deren Wahrnehmung wundert es mich stellenweise warum sie überhaupt noch reisen, Worte wie "schrecklich", "furchtbar" und "geht gar nicht" fallen des öfteren. Unterschiedliche Wahrnehmung halt. Mir wird schmerzlich an mir selbst bewusst, was so eine negative Einstellung mit mir macht. Das gibt mir schon sehr zu Denken, da ich das auch von mir selbst nur zu gut kenne.
Kaeng Nyui Wasserfall
Nach dem Mittagessen habe ich noch ein wenig Zeit, aber keine Lust mehr auf Höhlen. Genug Beklemmung für einen Tag. Darum kommt mir der Karte markierte Wasserfall grade recht.
Leider ist dieser die sechs Kilometer Fahrt über eine Piste mit zum Teil faustgrossen Steinen und die 10000 Kip Eintritt nicht wirklich Wert. Der Wasserfall ist nicht viel mehr als eine Steilwand wo ein kleines Rinnsal heruntertröpfelt. Wieder mal ist die umliegende Landschaft bzw. Natur im Gesamten viel "mehr wert" als das Highlight im Touristenführer.
Zwei verschiedene Entfernungsangaben sind besser als unterschiedliche Richtungen |
Es geht mal wieder über eine Brücke... |
...im üblichen Zustand... |
...zum Kenlon Wasserfall... |
...und dann zum Kaeng Nyui "Wasserfall" |
Die Landschaft am Rückweg |
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