Phu Thong Cave
Erst mal gehts über die Namsong Brücke, das heisst nachdem ich 10000 Kip / 1 Euro für mich und mein Mofa (hin und retour) bezahlt habe. Am anderen Ufer gibt es dann nur mehr Schotterstrasse mit teilweise sehr grossen Steinen/Schlaglöchern was das Fahren sehr anspruchsvoll gestaltet.Ich fahre an allen Schildern, die diverse Höhlen bewerben vorbei, da ich zuerst die am weitesten entfernte (und bekannteste/interessanteste) Höhle sehen möchte und je nach Zeit dann die anderen am Rückweg machen möchte. Ich muss halt beim Hinfahren schon ein wenig aufpassen wo die Abzweigungen sind, da die Schilder nur aus der Stadt kommend zu sehen sind.
Dabei passiert mir allerdings ein Fehler, denn ich biege bei diesem Schild rechts ab. Die Höhle ist auf dem rechten Schild zwar ein wenig anders geschrieben, aber es wird auch eine Lagune beworben und die von mir gesuchte Höhle heisst unter anderen "die blaue Lagune". Dann muss es das ja sein, oder? Um ganz sicher zu gehen, fahre ich trotzdem zuerst links und als sich der Weg einige Zeit später in einem Ort gabelt verfolge ich auch diesen ein paar Kilometer weit nach links weiter. Da nichts Interessantes mehr kommt, wird es schon passen, also zurück auf den "richtigen" Weg.
Schon vorne auf der Kreuzung ruft mir ein offensichtlich geistig beeinträchtigter Laote (oh Gott, wie formuliere ich das politisch korrekt) irgendwas zu (wie sich später rausstellt, kann er eh nicht sprechen, sondern nur Laute von sich geben) und begleitet mich auf meinem Weg zur Höhle.
Das ist der Knaller: Der junge Mann ist mein Guide (bzw. möchte er das gerne sein), zeigt mir, wo ich mein Mofa parken kann und wo es zum Höhleneingang rauf geht. Bevor es rein geht, zeigt er mir noch seine Schürfwunden an Armen und Beinen und erklärt mir mit Händen und Füssen, dass er schon ein paar mal abgestürzt ist und geglaubt hat, dass er in der Höhle sterben muss. Super Info kurz vorm Hineingehen. Genau was ich brauche. Insbesondere von meinem Guide mit dem ich da allein rein gehe.
Die Höhle ist dunkel, warm und dampfig, der Boden rutschig und der Weg stellenweise so eng, dass es für mich nur auf allen Vieren weiter geht. Schon nach einem relativ kurzen Abschnitt geht der Weg einem Abhang entlang. Das Licht meiner Taschenlampe reicht nicht aus, um den Boden des Abhangs zu beleuchten, sind also mal mindestens 30 Meter. Bei jedem Schritt am Weg besteht die Möglichkeit, runter zu rutschen/fallen, was mein Guide ja eingangs schon eindrücklich dargelegt hat. Er erklärt mir an dieser Stelle, dass wir da einmal rundherum müssen, um uns zum Boden (oder halt weiter runter) vor zu arbeiten. Sorry, auch hier kommt leider keine spannende Geschichte mehr, denn ich bin jetzt schon schweissgebadet und habe einen Puls jenseits der gesunden Werte. Leichte Anfälle von Klaustrophobie gepaart mit massiver Höhenangst (die mir ja an mir schon länger bekannt ist) sind keine guten Wegbegleiter. Es geht also - sehr zur Belustigung meines Guides - wieder raus aus der Höhle.
Draussen angekommen gebe mich (mehr aus der Freude es überlebt zu haben) meinem Guide 20000 Kip / 2 Euro und geniesse erst mal die weite des Landes rundherum bzw. die Lagune ein Stück weiter. Dabei beratschlage ich mit drei Italienern, die nach mir ungefähr das gleiche erlebt haben, ob es das jetzt wirklich war und wenn nicht, wo es/wir falsch gelaufen sind.
Die blaue Lagune? |
Phu Kham Cave
Ich verabschiede mich von den Italienern und probiere die letzte offene Möglichkeit aus: Nochmal bei der ersten Gabelung links und im Dorf bei der zweiten dann rechts. Dort lassen ein Schild über der Strasse, Eintrittskarten-Verkaufsstand, Menschen- und Fahrzeug-Massen dann schon eher vermuten, dass es hier um die bekannteste aller Höhlen geht.
Die blaue Lagune ist auch im Original ziemlich klein, dafür hat das Wasser die beschriebene Farbe und es tummeln sich unzählige Fische (und ein paar Badegäste) darin.
Hier brauche ich mal wieder keinen Guide und kann einfach alleine in die sehr offene, weitläufige und grosse Höhle marschieren. Die erste Halle enthält einen kleinen Tempel und ist noch durch den grossen Eingang mit Tageslicht beleuchtet. Da hier auch einige andere Touristen herumstolpern, bin ich selten ganz alleine was das Erkunden viel angenehmer macht. Trotzdem schaffe ich es an einer Stelle sowohl meine Begleitung, als auch den Weg zu verlieren, irre eine Zeit lang umher und bin kurz vorm Umdrehen als ein einzelner Touri mit Guide daherkommt. Ich folge den beiden und sehe doch noch einige weitere Räume und besondere Flecken. Letztendlich sind wir einmal rundherum gegangen und kommen am Ende in der Eingangshalle auf der anderen Seite wieder an. Mit Hilfe des Guides wird auch mir der Weg schräg über eine abfallende Wand ersichtlich und 15 Minuten später bin ich wieder im Freien.
Das Tier ist ungefähr Handteller-gross und ich habe es circa 50 cm über mir an der Decke entdeckt. Der Guide meint, ich soll vorsichtig sein. Also keine Streicheleinheiten für Spider-Man ;-) |
Am Ende der Tour angekommen... |
... macht der Guide sogar ein Foto von mir... |
...und ich eins von meiner Aussicht |
Numborkeo Cave
Nach einer laotischen Nudelsuppe an der blauen Lagune geht es wieder zurück stadteinwärts und - jetzt wieder körperlich und nervlich gestärkt - zur nächsten Höhle. Ich bezahle 10000 Kip / 1 Euro Eintritt und 20000 Kip für den Guide (sicher ist sicher) und dann gehts auch schon los. Jede Höhle ist offensichtlich etwas anders, die Formationen sind diesmal noch organischer als in den letzten beiden. Diese Höhle ist im Vergleich recht kurz (bzw. dreht der Guide recht bald wieder um) und so dauert die Tour nicht all zu lange.
Der Badebereich vor der Höhle wirkt nicht soooo 100%ig einladend, vermutlich auch wegen den Wassertemperaturen |
Pha Kham Cave
Schon wieder fast zurück in Vang Vieng mache ich den letzten Abstecher zu zwei Höhlen. Am schon recht engen Feldweg schieben mir drei Frauen ihre Fahrräder entgegen und meinen, dass der Weg links nach der Gabelung ein paar Minuten vor mir recht schnell eng und unwegsam wird. Darum lasse ich die Peung Kham Höhle (die in diese Richtung sein sollte) aus, halte mich rechts und komme wenig später bei der Pha Kham Höhle an. Ich bezahle bei einem Typen, der mitten im Nirgends den ganzen Tag allein auf seinem Motorrad auf Leute wartet die 10000 Kip / 1 Euro Eintritt und stapfe über Reisfelder auf einem spärlich markierten Weg zur Höhle.Am Fusse des Berges angekommen gehts erst mal über, mit toten Blättern und Geäst bedeckte, vom Wasser löchrig ausgespülte und ziemlich scharfe Felsen nach oben. Die eine oder andere Bambus-Leiter ist wenig vertrauenerweckend.
Oben angekommen werfe ich einen kurzen Blick in die Höhle: Diese erinnert mich stark an meine erste Erfahrung des Tages und ich hab davon schon wieder einen 200er-Puls. Ich belasse es also dabei und mache mich wieder an den Abstieg.
Sie haben Humor, die Asiaten: Nach diesem Aufstieg und vor einem ziemlich offensichtlich kleinen Eingang dieses Warnschild hinzustellen |
Da bei dieser Höhle sowohl Bademöglichkeiten in als auch ausserhalb der Höhle beworben werden, schaue ich mir diese auch noch an. Dazu führt unten ein weiterer (beschilderter) Weg ein wenig dem Berg entlang zu einer "Badestelle", die ich für wenig attraktiv erachte.
Das Dunkle in der Bildmitte ist Wasser, da könnte Mensch baden, sofern er/sie das möchte |
Die oberste Sprosse dieser Leiter hat mich am Rückweg tatsächlich abgeworfen |
Blick auf meine Bungalow-Anlage (hinten links) |
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