Heute gehts mit einer Minivan-Tour raus zu den
Plain of Jars. Aber bevor es richtig los geht, fahren wir erst einmal zur Tourist-Information, wo unser Guide noch irgendwelche Formalitäten erledigt und wir die ersten Kriegs-Überbleibsel zu sehen bekommen. Kurz darauf geht es weiter zur Site 3 (von über 50, aber drei wesentlichen) der Plain of Jars.
Site 3
Die riesen Steinkrüge, die vermutlich 2-3000 Jahre alt sind und als Beerdigungsgefässe gedient haben, sind sehr beeindruckend. Aber fast noch eindrücklicher ist allerdings die Landschaft mit ihren Reisfeldern und Bergen rundherum.
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Unser Guide beim Geschichtsvortrag |
Russischer Panzer
Wir bekommen von unserem Guide einiges an Hintergrundinfo und dann geht es auch schon weiter zum Wrack eines russischen Panzers (von dem wirklich nicht mehr viel übrig geblieben ist).
Site 2
Vom Panzer gehts zur Site 2, die auf einer leichten Anhöhe gelegen ist und wo die Natur langsam die Steinkrüge wieder für sich beansprucht.
Mittagessen und Schnaps
Nahe der Site 2 gibts Mittagessen und im Anschluss machen wir eine kleine Zwischenstation bei einer Whisky-Destillerie. Hier werden 20kg Reis gekocht, mit Hefe angesetzt und nach ungefähr drei Wochen zu 16 Liter Reis-Schnaps (=Whisky oder Lao Lak) destilliert.
Site 1
Nach einer kleinen Schnaps-Kostprobe geht es weiter zur Site 1 der Plain of Jars wo über ein sehr weitläufiges Gebiet an die 250 Gefässe (das grösste wiegt sechs Tonnen) verstreut liegen. Dazwischen sind einige Bombenkrater aus dem Secret War (zeitgleich mit dem Vietnamkrieg, Details später) zu bestaunen.
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Der grösste bisher gefundene Krug |
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Ein Bombenkrater neben den Steinkrügen |
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Markierungsstein der MAG: Hier ist es sicher |
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Kleine Höhle, der im Krieg als Schutz gedient hat... |
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...solange nichts durch das Loch in der Decke reinfällt |
Filme im MAG
Abends nach unserer Tour besuchen wir das MAG (Mines Advisory Group)-Zentrum wo wir uns (gratis!) zwei sehr aufschlussreiche Filme ansehen. Ich kann und will hier nicht alles wieder geben, aber ein paar Details möchte ich an dieser Stelle dann doch los werden (weil ich sie für wissenswert erachte):
- Es gab offiziell keinen Krieg zwischen den USA und Laos, durch die Nähe zu Vietnam war Laos während des Vietnamkriegs (wegen dem Ho Chi Minh-Trail, der Versorgungslinie zwischen Süd- nach Nordvietnam) dennoch sehr interessant.
- So wurden Minderheiten (namens Hmong) in Laos von dem Amerikanern als Bodentruppen (unter dem Versprechen nach dem Krieg ausgesiedelt zu werden) verpflichtet.
- Diese Minderheiten wurden natürlich nie ausgesiedelt (oder nur sehr wenige) und der Rest wurde von der laotischen Regierung in einer Art Bürgerkrieg nach dem Vietnamkrieg (der hier übrigens "american war" heisst) verfolgt.
- Lange Zeit später erfolgte eine Versöhnung der Minderheiten mit der restlichen laotischen Bevölkerung und mittlerweile gibt es andere Feindbilder:
- Denn, was ich bis dato nicht wusste ist, dass Laos (und im Besonderen die Provinz Xieng Khouang, also die Gegend um Phonsavanh) das am meisten bombardierte Land der Welt ist. Hier wurden über neun Jahre hinweg 560000 Luftangriffe (also ca. alle 8 Minuten einer) geflogen und dabei 2 Mio Tonnen Bomben, Minibomben usw abgeworfen. Das ist mehr als die alliierten Mächte insgesamt im Zweiten Weltkrieg abgeworfen haben.
- 30 Prozent dieser Sprengkörper haben nicht gezündet und liegen immer noch herum. Für die ländliche Bevölkerung schaut das Leben dann so aus, dass sie entweder ihr Leben riskieren um die Bomben zu bergen und etwas Geld für das Metall zu bekommen oder ihr Leben beim Bestellen ihrer Felder riskieren. Viele Menschen haben nicht genug zu Essen und dennoch zu viel Angst ihre Felder zu vergrössern, da nicht sicher gestellt ist, dass da nicht doch noch wo Bomben herum liegen.
Das lässt mich auch ein wenig darüber reflektieren wie viel ich so in meinem Leben riskiere und wofür. Ich lasse das jetzt einfach mal so stehen - Ich glaube, an dieser Stelle darf sich jeder selber weiter Gedanken machen.
Nur so viel: Die
MAG (Mines Advisory Group) freut sich jedenfalls sehr über Spenden! ;-)
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