Freitag, 27. Dezember 2013

Vientiane - Savannakhet - Pakse (und diverse Herausforderungen)

Gestern Abend um 20:30 ist es los gegangen: Meine Reise mit dem Nachtbus nach Savannakhet.

Savannakhet

Ich teile mir mit einem jungen Thai eine ungefähr 1,80 Meter lange und 1,20 m breite Schlafkoje. Schon allein aus Platzgründen schlafe ich nicht besonders viel. Dazu kommt, dass der Bus um 4 Uhr früh in Savannakhet ankommt und sowohl vorher schon Stationen anfährt, als auch danach weiter fährt. Da diese Uhrzeit auch nur eine Richtzeit ist, muss ich bei diversen Stationen nachfragen (gibt ja auch kaum Schilder in Englisch), ob ich da jetzt raus muss.

Ich komme gegen 5 Uhr an der Bushaltestelle zwei Kilometer nördlich vom Zentrum an. Übernächtigt und in der nächtlichen Kälte ist die Tuk Tuk-Fahrt zum Guesthouse auch nicht wirklich ein Spass. Dort angekommen, stehe ich erst mal vor einem abgesperrten Tor. Wenig später kommt dann doch jemand um mir aufzusperren und mir dann zu erklären, dass es nur Einzelzimmer für 90000 Kip gibt. Für mich ein wenig überzogen der Preis, daher marschiere ich (trotz der Umstände) weiter. Statements müssen manchmal auch gesetzt werden, wenn es unbequem ist.

Ich stolpere ziemlich orientierungslos und im Halbschlaf weiter durch eine ziemlich verwirrende Stadt (naja eher ein Kaff) und finde eine zweite Unterkunft, die ebenfalls weder freundlich, noch preiswert ist.

Da es in Savannakhet nicht besonders viel zu sehen gibt, die Strassen alle in schlechtem Zustand sind und mich auch der unfreundliche Empfang etwas in meiner Neugierde dämpft, beschliesse ich, diese Stadt auszulassen. In der Zwischenzeit ist die Sonne auch aufgegangen, was es mir um einiges erleichtert, die Bushaltestelle im Norden zu finden (wobei ich mir für den letzten Kilometer doch ein Tuk Tuk leiste).

Pakse

Um 9 Uhr geht der nächste Bus nach Pakse (für 40000 Kip / 4 Euro) der wieder mal die übliche Ausstattung hat: Die regulären 45 Sitzplätze und kleine Plastikhocker, die im Gang noch zusätzlich aufgestellt werden. Gegen Ende der Fahrt stehen auch noch ein paar Leute zwischendrin im Bus. Ich hab mal so an die 65 Leute gezählt. Der Bus bleibt natürlich auch an jeder Hundehütte stehen um Leute ein/aussteigen zu lassen. Oft sind diese Leute vom Markt und wollen nur ihre Waren (Hendl, Fisch und irgendwas Undefinierbares, jeweils auf Holzstecken) verkaufen (was natürlich dazu führt, dass der Bus nicht weiter fährt, bis alle Transaktionen abgeschlossen sind). Etwas geschickter machen es da ein paar andere Markt-Mädel: Die brüllen immer wieder ihre Angebote beim den offenen Fenstern rein. Die Passagiere an den Fensterplätzen bekommen damit die Aufgabe Bestellungen, Geld und Waren zwischen den beteiligten Parteien hin- und her zu reichen.


Wäre ich nicht hundemüde, würde mich das ganze Schauspiel ein wenig mehr amüsieren. Nach 6-7 Stunden, also irgendwann am Nachmittag erreiche ich die "Busstation" von Pakse. Mir und ein paar anderen Touristen wird erklärt, dass wird hier jetzt mitten auf der Strasse aussteigen sollen. Ich teile mir mit zwei Deutschen ein Motorrad Tuk Tuk (so was ähnliches wie eine Beiwagenmaschine). Im Sabaidee 2 Guesthouse scheitert es wieder mal an der Kombination aus Zimmerausstattung, Preis und Freundlichkeit bzw. Verhandlungsbereitschaft. Da Wikitravel sowieso eher (wegen Bettwanzen) abrät, ziehe ich weiter.

Bankomatenwahnsinn

Da ich auch kaum noch Bargeld habe, mache ich (trotz Gepäck und Schläfrigkeit) einen Abstecher auf der Road 13 (ja, die heisst so) zum nächsten ATM (=Geldautomaten). Keiner der drei Automaten spuckt Geld aus. Dafür breche ich in einem unkonzentrierten Moment beim Aufnehmen des Rucksacks meine Bankomatkarte. Genauer gesagt, nach dem ersten Bankomaten. Ich weiss also nicht, ob die anderen beiden nicht funktionieren, oder ich meine Karte ruiniert habe. Der Bruch geht immerhin über den Magnetstreifen.

Ich gebe also auf und gehe weiter zum Nang Noi Guesthouse, das sich auf der Road 5, hinter der Road 13 (der Hauptstrasse) befindet. Das ist zwar in diesem Moment (vielleicht verständlich) nicht mein erster Eindruck, aber dieses Guesthouse verdient echt eine Empfehlung: Der Chef ist verhandlungsbereit, hat Hausverstand, ist zuvorkommend und schafft es (im Gegensatz zu den meisten Asiaten, denen ich bisher begegnet bin) seine Aufmerksamkeit so lange (auch bei Unterbrechungen) beim Thema zu belassen, dass ich mich gut beraten fühle. Preiswert ist es übrigens auch, daher lohnt sich reservieren, da es oft ausgebucht ist.

Da ich nicht mal die erste Nacht bezahlen kann, mache ich mich wieder auf den Weg zu den nächsten Bankomaten (mit der immer noch kaputten Bankomatkarte). Bei der nächsten Dreiergruppe Bankomaten bekomme ich wieder kein Geld und mir wird schön langsam ziemlich mulmig. Ich habe letztendlich dann insgesamt 7 Bankomaten ausprobiert, bis ich an einem Geld bekommen habe. Lag also doch nicht an der Karte (wie ich jetzt, etwas später weiss). Welcome to Laos!

Jetzt wieder etwas entspannter, mache ich mich frisch, leiste mir eine Massage und gehe Essen. Das Dok Champa Massagestudio ist sehr professionell und die Masseure leisten gute Arbeit. Der Masseur quält (nein, es ist nicht wirklich angenehm) mir ordentlich die Verspannungen der letzten beiden Tage aus dem Rücken und ich fühle mich nachher wieder fast wie ein Mensch. Nur noch eins fehlt jetzt: Schlafen!

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